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Wir bauen die Nieder-Olmer Laurenziburg wieder auf!

 

Nieder-Olm hatte als Amtsort des Mainzer Erzbischof früher große Bedeutung. Das ist heute in der Stadt nicht mehr sichtbar. Ziel des Projektes ist es, den Amtsitz des Vertreters des Erzbischofs, die Laurenziburg, in 3D zu rekonstruieren und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Worum geht es genau?

Die Stadt Nieder-Olm ist heute das Zentrum einer Verbandsgemeinde. Schon in der Vergangenheit verfügte Nieder-Olm als Amtsort des kurzmainzischen Amtes Olm über eine Zentralfunktion. Die Laurenziburg war der Kristallisationspunkt der kurmainzischen Herrschaft im Raum Nieder-Olm. Die Burg, die im Bewusstsein der Nieder-Olmer nach wie vor lebendig ist, wurde im 19./20. Jahrhundert abgerissen. Die historische Bedeutung Nieder-Olms ist heute im Stadtbild nicht mehr sichtbar.

Die Nieder-Olmer Laurenziburg und ihre Umgebung werden auf der Basis der vorhandenen Unterlagen digital rekonstruiert. Dazu sind zunächst ergänzende Recherchen in Archiven, vor allem im französischen Militärarchiv in Vincennes, in dem noch nie zur Geschichte von Nieder-Olm recherchiert wurde, notwendig.

Burg und Umgebung werden dann digital rekonstruiert und das Ergebnis auf verschiedenen Ebenen präsentiert. Dies geschieht zum einen in einer Dauerausstellung im Alten Rathaus zusammen mit einer Begleitbroschüre, zum anderen im Sinne von augmented reality auch direkt vor Ort mithilfe geeigneter Geräte (Smartphone, Tablet). Parallel dazu entsteht eine Unterrichtseinheit mit dem Titel „Burg – Herrschaft und Gesellschaft“.

Wer führt das Projekt durch?

Das Projekt wird vom Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz (IGL) durchgeführt. Prof. Dr. Leif Scheuermann und Prof. Dr. Meike Hensel-Grobe sind Vorsitzende des IGL. Prof. Dr. Leif Scheuermann ist Inhaber des Lehrstuhls für digitales historisches Erbe an der Universität Trier, Prof. Dr. Meike Hensel-Grobe hat den Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Mainz inne.

Die 3D-Rekonstruktion wird unter der Ägide von Prof. Scheuermann an einen IT-Dienstleister vergeben. Frau Prof. Hensel-Grobe begleitet das Projekt aus didaktischer Perspektive. Ein aus Vertreter*innen der Stadt Nieder-Olm, Landes- und Burgen- sowie Ortshistoriker*innen bestehendes Beratungsteam unterstützt das Projekt. Als Projektlaufzeit sind drei Jahre vorgesehen.

Was hat die Stadt Nieder-Olm davon?

Der Nutzen des Projekts findet sich auf verschiedenen Ebenen. Am Beispiel der 3D-Rekonstruktion wird erfahrbar, wie Herrschaft und Alltagsleben in einem kurmainzischen Dorf des 16. Jahrhunderts funktionierten.

Dies ist von großem Wert für den Unterricht. Die Schulstadt Nieder-Olm, in der täglich ca. 3.000 Schülerinnen und Schüler zur Schule gehen, erhält einen außerschulischen Lernort. Die Ausstellung vermittelt den Schülerinnen und Schüler einen Eindruck, wie die Erforschung der Vergangenheit durch die Geschichtsschreibung funktioniert. Darüber erfahren sie, wie die digitale Umsetzung vonstatten geht, was wiederum die Medienkompetenz fördert.

Die alteingesessenen Nieder-Olmer Bürgerinnen und Bürger, in deren Bewusssein die Laurenziburg tief verwurzelt sind, erhalten einen Ort, an dem sie sich über ihre Burg informieren können. Neubürger werden mit der Vergangenheit Nieder-Olms bekannt gemacht. Die Ausstellung wird zahlreiche Besucher anlocken und hat somit auch einen touristischen Effekt.

In Nieder-Olm liegt trotz der verdienstvollen Aktivitäten einiger Nieder-Olmer Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Peter Weisrocks, die Präsentation der Vergangheit seit Jahrzehnten brach. In jüngster Zeit ist vor allem durch die Einstellung von Archivarinneb ein Neuaufbruch zu konstatieren. Diesen Neuanfang tatkräftig zu unterstützen, ist auch Ziel dieses Projekts.

Durch das Projekt wird ein starker Impuls für die Erforschung und Präsentation der Nieder-Olmer Vergangenheit gegeben. Nieder-Olm wird über eine Ausstellung auf modernstem Stand verfügen, die ihresgleichen in der ganzen Region und darüber hinaus suchen wird. Die Ausstellung kann die Keimzelle eines späteren stadthistorischen Museums Nieder-Olm sein oder gar eines Rheinhessenmuseums, das den inzwischen etwas verebbten Schwung des Jubiläums von 2016 wieder aufnimmt und weiterträgt.

Wie wird das Ganze finanziert?

Die Stadt Nieder-Olm hat einen namhafen Betrag für das Projekt zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird das Projekt von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main, der Volksbank Darmstadt Mainz, der Sparkasse Rheinhessen und im Rahmen der Crowdfunding-Aktion von Nieder-Olmer Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger gefördert.

 


Suchformular

Crowdfunding

Die Crowdfunding-Aktion endete im März 2024.
Vielen Dank allen großzügigen Spendern für den Beitrag zur Umsetzung des Projektes! 

Kontakt & Ansprechpartner

Dr. Elmar Rettinger
Wallstraße 26
55268 Nieder-Olm
Mobil: 0177/4738617
Email: Elmar.Rettinger@remove-this.web.de