Rathaussturm - Der närrische Friedensvertrag von Nieder-Olm
Narren und Närrinnen einigen sich (fast) friedlich mit der Verwaltung
Wahrscheinlich wird er nicht in die Geschichtsbücher eingehen und auch Schülerinnen und Schüler werden das Datum, 16. Februar 2023 nicht pauken müssen. Aber ein einzigartiges Ereignis war es gleichwohl, der Abschluss des ersten Friedensvertrags von Nieder-Olm.
Doch der Reihe nach: Es ist Weiberdonnerstag und die Närrinnen und Narren des Nieder-Olmer Carneval Club (NOCC) und des Nieder-Olmer Carneval Verein (NOCV) ziehen von ihren Garden und Trommler Corps begleitet vor das Rathaus, um es zu stürmen und für die tollen Tage einzunehmen. Mit dabei ist auch die „dicke Berta“, die von den Bürgermeistern gefürchtete Konfetti-Kanone. Sie hat allerdings über die Corona-Zeit ein paar Spinnenweben angesetzt und ihre Einsatzfähigkeit wird alsdann von Verbandsbürgermeister Ralph Spiegler und Stadtbürgermeister Dirk Hasenfuss stark angezweifelt. Die beiden hatten sich indessen samt Rathausschlüssel mit ihren Beigeordneten und dem Verwaltungspersonal auf dem Balkon des Rathauses verschanzt, fühlten sich unbesiegbar und laut eigenem Bekunden „sportlich, witzig und ach schee, als Sportskanonen der VG“.
Nachdem die eingestaubte Berta dann zwei eher harmlose Schüsschen auf das Rathaus abgegeben hatte, geschieht das noch nie Dagewesene. „In einer Zeit wie dieser, in der die Welt so dringend Frieden braucht, sollten gerade auch bei den Narren die Waffen schweigen“, verkündeten die beiden Bürgermeister und schlugen erstmalig eine friedliche Übergabe des Rathauses vor. Einen Friedensvertag hatten sie schon ausgearbeitet, der nach „juristischer“ Prüfung durch die Narren hierauf auch angenommen wurde. Anschließend feierten alle in friedlicher Koexistenz bei Weck, Woscht und Woi.
Bild und Text: Annette Pospesch für Stadt Nieder-Olm