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Flüchtlingszahlen steigen: Landkreis sucht nach weiteren Unterkünften

Pressemeldung Landkreis Mainz-Bingen
Flüchtlingszahlen steigen: Landkreis sucht nach weiteren Unterkünften

Auch im Landkreis Mainz-Bingen entwickeln sich die Zahlen der Geflüchteten nach oben. Zur Verdeutlichung: In diesem Jahr wurden dem Landkreis bis Ende September 488 Personen zugewiesen. Bis November hat das Land Rheinland-Pfalz nun pro Woche 19 weitere Zuweisungen angekündigt, zudem rechnet der Landkreis für die letzten Wochen des Jahres 2023 mit einer weiteren Steigerung auf mehr als 20 Personen pro Woche. Konkrete Zahlen sind jedoch nicht bekannt, das Land spricht von einer „sehr dynamischen Zugangslage“.

Derzeit leben etwa 930 Personen im Landkreis Mainz-Bingen, die dem Asylbewerberleistungsgesetz zuzuordnen sind. In Mainz-Bingen werden die Geflüchteten hauptsächlich dezentral in den einzelnen Kommunen untergebracht. „Wir sind sehr froh darüber, dass die Zusammenarbeit mit den Kommunen gut läuft. Wir können diese Situation nur gemeinsam lösen“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer, die gemeinsam mit der Beigeordneten Almut Schultheiß-Lehn und dem Ersten Beigeordneten Steffen Wolf seit Monaten auf der Suche nach weiteren Unterkünften ist: „Wir sind in intensiven Gesprächen mit den Bürgermeistern und den Verantwortlichen in den Kommunen, auf deren Unterstützung wir absolut angewiesen sind. Wir freuen uns über jeden Hinweis zu freien Wohnungen, leerstehenden Hotels oder andere Möglichkeiten, in denen geflüchtete Menschen unterkommen können“, sagt Steffen Wolf. Ziel ist es, die drohende Belegung von Turnhallen zu vermeiden oder zumindest so weit wie möglich hinauszuzögern, sind sich Schäfer, Wolf und Schultheiß-Lehn einig. Im Hinblick darauf sei es bedauerlich, dass manche möglichen Projekte bereits im Vorfeld aufgrund von öffentlichen Diskussionen gescheitert sind.

Der Landkreis hat mit der Trollmühle in Münster-Sarmsheim und den Holzhäusern in Ingelheim derzeit zwei größere Unterkünfte mit Platz für insgesamt etwa 430 geflüchtete Menschen. Davon sind etwa 75 Prozent belegt, die Belegungszahlen steigen jedoch wöchentlich. Und: Die Holzhäuser müssen spätestens im Frühjahr geräumt werden, der Pachtvertrag für das Gelände läuft aus. „Wir stoßen an unsere Grenzen“, sagt die Landrätin: „Der Wohnraum in Mainz-Bingen ist knapp. Es gibt kaum noch Wohnungen – vom Thema Integration ganz zu schweigen. Wir müssen dringend Integrationsprojekte starten, damit die Geflüchteten sich in die Gesellschaft integrieren können. Hier würde ich gerne  sind Bund und Land gefordert, um diese Projekte zu finanzieren.“

Aktuell arbeiten die zuständigen Abteilungen der Kreisverwaltung an zwei Projekten, mit denen die bald fehlenden Holzhäuser zumindest teilweise kompensiert werden können, teilte Almut Schultheiß-Lehn mit. So werden ab November im ehemaligen Ingelheimer Krankenhaus bis zu 100 Personen untergebracht. Der Landkreis hat diese Räume von der Stadt Ingelheim angemietet. Derzeit werden diese vom Kreis-Bautrupp für die künftige Nutzung hergerichtet. „Zusammen mit der KVHS werden wir dort auch Angebote für Sprachkurse machen“, sagt Dorothea Schäfer.

Das gilt auch für eine weitere Immobilie, den bisher vom Landkreis als Außenstelle genutzten Kreuzhof in Nieder-Olm. Künftig soll hier ebenfalls Platz für etwa 100 Flüchtlinge geschaffen werden. „Wir legen sehr großen Wert darauf, dass wir die Kommunen und die Anwohner in die Planungen einbinden“, sagt Almut Schultheiß-Lehn. So gab es im Vorfeld in Ingelheim ein Treffen mit den Nachbarn, bei dem sich spontan auch Anwohner und Helfer dazu bereit erklärt haben, den künftigen Bewohnern des Krankenhauses bei der Integration zu helfen. Auch in Nieder-Olm ist ein solches Treffen geplant: „Es ist uns wichtig, Ängste zu nehmen. Deshalb setzen wir auf Transparenz sowie Information und versuchen, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen“, sagte Almut Schultheiß-Lehn: „Wir richten dabei den Fokus darauf, die geflüchteten Menschen gut in die Gesellschaft zu integrieren und in Arbeit zu bringen.“

Im Auftrag
Bardo Faust
Pressesprecher

Büro Landrätin
Medien- und Kommunikationsbüro
Konrad-Adeneuer-Straße 34
55218 Ingelheim
Tel.: 06132/787-1012
Fax: 06132/787 97-1012
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